Zusammenfassung:
Der Arzt Fridolin und seine Frau Albertine leben zusammen mit ihrer sechsjährigen Tochter im Wien des 18. Jahrhunderts. Nachdem das Ehepaar einen Maskenball besucht und dort mit anderen Personen geflirtet hat, verbringen sie eine Liebesnacht miteinander. Anschließend erzählt Albertine von einem Mann, den sie in ihrem letzten gemeinsamen Urlaub in Dänemark gesehen und von dem sie sich angezogen gefühlt hatte. Auch Fridolin hatte damals am Strand ein junges Mädchen in den Blick genommen, welches dort unbekleidet vorbeigelaufen war und ihn fasziniert hatte. Durch die Unterhaltung erfährt Fridolin, dass Albertine unzufrieden in der Ehe ist und sich wünscht, bereits vor ihrer Heirat Erfahrungen mit anderen Männern gemacht zu haben. Fridolin dagegen hatte die Möglichkeit, schon vorher mit anderen Frauen sexuellen Kontakt zu haben. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Das erste Kapitel war ein Wirrwarr von Gedanken. Zuerst dachte ich, die Geschichte handelt von einer glücklichen Familie. Dass Fridolin und Albertine, nachdem sie ihre kleine Tochter ins Bett gebracht haben, so tiefgründige Gespräche führten, hätte ich nicht erwartet. Das Szenario, dass Fridolin und Albertine nun eine erfolgreiche Liebesnacht haben, hätte besser gepasst. Der Beginn war ja noch schön mit dem Maskenball (ich war fast schon neidisch, so ein Maskenball muss toll sein). Aber es nahm eine ganz andere Richtung und nach dem Satz „Jetzt dachte sie seiner andern, wirklicherer, dachte seiner Jünglingserlebnisse, in deren manche sie eingeweiht war, da er, ihrer eifersüchtigen Neugier allzu willig nachgebend, ihr in den ersten Ehejahren manches verraten, ja, wie ihm oftmals scheinen wollte, preisgegeben, was er lieber für sich hätte behalten sollen.“ (Schnitzler, 2023) dachte ich, jetzt ist Schluss. Ihre anscheinend harmonische Ehe nimmt jetzt gerade ein Ende. Und als Albertine die Aussage fallen liess, dass sie vor Fridolin keine Erfahrung mit Männern hatte, aber umgekehrt schon, wurde mir bewusst, wie unterdrückt die Frauen früher wurden. Mit Siebzehn haben diese zwei sich verlobt?! Unverständlich für uns heute, oder? Hätte ich vor circa hundert Jahren wäre ich also schon verlobt. Diese Gedanken machte ich mir und diese Gedanken gefielen mir nicht. Auch wenn es für Albertine damals normal war, kann ich mir vorstellen, dass sie sich eingeengt fühlte. Aber nein, es nahm wieder eine Wendung und spätestens jetzt hätte die Liebesnacht ihren Lauf nehmen können. Doch es wollte nicht sein. Fridolin musste weg zu einem Patienten. Ich konnte Albertines Frustration richtig spüren und ich konnte es ihr auch nicht übelnehmen, dass sie einen ärgerlichen Ton anschlug, als sie fragte, ob er fortmusste. Ich bekam das Gefühl, dass es nicht das erste Mal der Fall war, und sie tat mir das erste Mal leid. Da tauchte schon die römische zwei auf und das nächste Kapitel begann. Eine kluge Frau sagte mir einst: Die Männer sind sich ohne weiteres klar darüber, was sie bei uns erreicht haben; aber was sie alles bei uns n i c h t erreicht haben, davon haben sie meistens keine Ahnung. (Schnitzler, zitate.de) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected]
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Zusammenfassung:
Fridolin ist nachts in der Stadt unterwegs und wird von einem Studenten angerempelt. Der Student lacht ihn aus und Fridolin ist aufgebracht. Er überlegt, ob er den Studenten zum Duell herausfordern soll. Er besinnt sich dann aber eines Besseren und läuft stattdessen weiterhin ziellos umher. Er gelangt in eine Gasse, in der sich Prostituierte anbieten. Dort wird er von der siebzehnjährigen Prostituierten Mizzi angesprochen und überredet, auf ihr Zimmer zu kommen. Sie verführt ihn, aber er bekommt Angst vor einer Geschlechtskrankheit und beginnt sich zu wehren. Anstelle dessen möchte er sich mit ihr unterhalten. Mizzi ist enttäuscht, weshalb Fridolin dann doch auf sie eingeht. Doch jetzt weist Mizzi ihn zurück, da sie nicht schuld daran sein möchte, wenn ihm etwas geschieht. Er bietet ihr Geld an, aber sie weist es zurück. Daraufhin küsst er ihre Hand und sie ist gerührt von der Geste, weil diese sonst nur bei Damen, also Frauen von ehrenwertem Rang, üblich sei. Fridolin verlässt das Zimmer und nimmt sich vor, am nächsten Tag Süßigkeiten und Wein vorbeizubringen. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Nun, Fridolin ist mir nicht sympathischer geworden. Im Gegenteil, er ist in meiner Achtung eher noch gesunken. «… eine reizende und liebenswerte Frau zu eigen hatte und auch noch eine oder mehrere dazu haben konnte, wenn es ihm gerade beliebte.» (Schnitzler, S.21) Wirklich? Auch wenn es vor hundert Jahren anders war, niemand hat das verdient. Die arme Albertine und alle anderen die er noch ausnutzen wird. Aber es gab auch Momente, wo ich ihn verstehen konnte. Die Entscheidung, nicht gleich nach Hause zu gehen, sondern noch ein Kaffee trinken zu gehen konnte ich zwar nicht nachvollziehen, aber die Tatsache, dass er allein sein wollte konnte ich durch und durch verstehen. Ich hätte mich aber für ein Tee zuhause entschieden, denn ein Kaffee kurz vor dem Zubettgehen finde ich meist eine schlechte Idee. Aber eben, ich konnte ihn verstehen, dass er noch kurz allein sein wollte nach den Geschehnissen. Vielleicht hätte aber auch schon ein Umweg gereicht, statt sich noch in ein Kaffeehaus zu setzten. Der Spaziergang hatte ihm aber anscheinend nicht gutgetan. Ich hatte nur einen einzelnen Gedanken im Kopf. Dreh um Fridolin! Dieser spielte sich in Dauerschleife in meinem Kopf ab. Es war klar, dass sich etwas schlechtes abspielen wird und ich wollte das verhindern. Leider leider können die Figuren aber meine Gedanken nicht lesen und Fridolin endete doch in dieser Gasse. Das Mädchen beeindruckte mich. Ihr Auftreten war sehr selbstbewusst, aber ihr Leben bestimmt nicht das schönste, wenn sie sich so anbieten musste/wollte. Auf jeden Fall überzeugte sie ich mitzugehen und da kam der nächste Augenaufreisser. Siebzehn?! Ich bin ebenfalls so alt und nie in meinem Leben könnte ich mir so etwas vorstellen. Wieder ein Beweis wie anders wir jetzt leben. Sie erreichte ihr Ziel jedoch nicht mit Fridolin und irgendwie tat sie mir leid, aber ich war fast ein bisschen stolz auf Fridolin, denn er hatte eine Frau. Jedoch nur bis zum Augenblick als er sie dann anmachte. Das hätte für mich nicht sein müssen. Eine Frage hatte sich jetzt in meinem Gedankenlauf manifestiert. Wie weit wird Fridolin gehen, bis er sich wieder besinnt? Passiert das überhaupt? Sobald du dir vertraust, sobald weißt du leben. (Goethe, Klebeheld.de) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected] Zusammenfassung:
Fridolin ist nachts in der Stadt unterwegs und wird von einem Studenten angerempelt. Der Student lacht ihn aus und Fridolin ist aufgebracht. Er überlegt, ob er den Studenten zum Duell herausfordern soll. Er besinnt sich dann aber eines Besseren und läuft stattdessen weiterhin ziellos umher. Er gelangt in eine Gasse, in der sich Prostituierte anbieten. Dort wird er von der siebzehnjährigen Prostituierten Mizzi angesprochen und überredet, auf ihr Zimmer zu kommen. Sie verführt ihn, aber er bekommt Angst vor einer Geschlechtskrankheit und beginnt sich zu wehren. Anstelle dessen möchte er sich mit ihr unterhalten. Mizzi ist enttäuscht, weshalb Fridolin dann doch auf sie eingeht. Doch jetzt weist Mizzi ihn zurück, da sie nicht schuld daran sein möchte, wenn ihm etwas geschieht. Er bietet ihr Geld an, aber sie weist es zurück. Daraufhin küsst er ihre Hand und sie ist gerührt von der Geste, weil diese sonst nur bei Damen, also Frauen von ehrenwertem Rang, üblich sei. Fridolin verlässt das Zimmer und nimmt sich vor, am nächsten Tag Süßigkeiten und Wein vorbeizubringen. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Nun, Fridolin ist mir nicht sympathischer geworden. Im Gegenteil, er ist in meiner Achtung eher noch gesunken. «… eine reizende und liebenswerte Frau zu eigen hatte und auch noch eine oder mehrere dazu haben konnte, wenn es ihm gerade beliebte.» (Schnitzler, S.21) Wirklich? Auch wenn es vor hundert Jahren anders war, niemand hat das verdient. Die arme Albertine und alle anderen die er noch ausnutzen wird. Aber es gab auch Momente, wo ich ihn verstehen konnte. Die Entscheidung, nicht gleich nach Hause zu gehen, sondern noch ein Kaffee trinken zu gehen konnte ich zwar nicht nachvollziehen, aber die Tatsache, dass er allein sein wollte konnte ich durch und durch verstehen. Ich hätte mich aber für ein Tee zuhause entschieden, denn ein Kaffee kurz vor dem Zubettgehen finde ich meist eine schlechte Idee. Aber eben, ich konnte ihn verstehen, dass er noch kurz allein sein wollte nach den Geschehnissen. Vielleicht hätte aber auch schon ein Umweg gereicht, statt sich noch in ein Kaffeehaus zu setzten. Der Spaziergang hatte ihm aber anscheinend nicht gutgetan. Ich hatte nur einen einzelnen Gedanken im Kopf. Dreh um Fridolin! Dieser spielte sich in Dauerschleife in meinem Kopf ab. Es war klar, dass sich etwas schlechtes abspielen wird und ich wollte das verhindern. Leider leider können die Figuren aber meine Gedanken nicht lesen und Fridolin endete doch in dieser Gasse. Das Mädchen beeindruckte mich. Ihr Auftreten war sehr selbstbewusst, aber ihr Leben bestimmt nicht das schönste, wenn sie sich so anbieten musste/wollte. Auf jeden Fall überzeugte sie ich mitzugehen und da kam der nächste Augenaufreisser. Siebzehn?! Ich bin ebenfalls so alt und nie in meinem Leben könnte ich mir so etwas vorstellen. Wieder ein Beweis wie anders wir jetzt leben. Sie erreichte ihr Ziel jedoch nicht mit Fridolin und irgendwie tat sie mir leid, aber ich war fast ein bisschen stolz auf Fridolin, denn er hatte eine Frau. Jedoch nur bis zum Augenblick als er sie dann anmachte. Das hätte für mich nicht sein müssen. Eine Frage hatte sich jetzt in meinem Gedankenlauf manifestiert. Wie weit wird Fridolin gehen, bis er sich wieder besinnt? Passiert das überhaupt? Sobald du dir vertraust, sobald weißt du leben. (Goethe, Klebeheld.de) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected] Zusammenfassung:
Abermals ist Fridolin nachts auf den Straßen Wiens unterwegs und kommt in ein Kaffeehaus. Dort liest er in einer Zeitung einen Bericht über ein Mädchen, das sich in einem Hotelzimmer vergiftet habe. An einem anderen Tisch entdeckt er einen alten Studienkollegen, den er Nachtigall nennt. Nachtigall verdient seinen Lebensunterhalt mit dem Klavierspielen in Kaffeehäusern und bei geheimen Veranstaltungen. Bei diesen Veranstaltungen würden Orgien veranstaltet werden und die Mitglieder verkleiden und maskieren sich. Fridolin erregt der Gedanke, daran teilzunehmen und er fragt Nachtigall, ob dieser ihn mitnehmenkann. Nachtigall empfindet das Vorhaben zunächst als zu gefährlich, lässt sich dann aber doch dazu erweichen, Fridolin den Wunsch zu erfüllen. Fridolin geht zu einem Kostümverleiher mit dem Namen Gibiser, um sich ein Mönchskostüm und eine Maske auszuleihen. Im Lager entdecken sie die Tochter von Gibiser und zwei Männer. Das Mädchen trägt ein Pierrettenkostüm und die beiden Männer sind als Femrichter verkleidet. Das Mädchen hatte die beiden Herren für eine sexuelle Begegnung ins Lager eingeladen. Gibiser schimpft mit seiner Tochter und nennt sie wahnsinnig. Den Männern droht er damit, die Polizei zu rufen. Die Pierrette ist die weibliche Form eines Pierrot. Der Pierrot ist eine typische Figur im italienischen Theater. Er verkörpert einen naiven Charakter und man erkennt ihn an seinem weißgeschminkten Gesicht und einer weiten weißen Bluse. Ein Femrichter war im mittelalterlichen Gericht jemand, der die Todesstrafe verhängen durfte. Vor dem Kostümverleih wird Fridolin dann von Nachtigall abgeholt und ihm die Parole für den Eintritt verraten, welche "Dänemark" lautet. Sie fahren zu einer Villa und betreten dort einen dunklen Saal, in dem bereits die Mitglieder in Mönchs- und Nonnenkostümen warten. Trotz seiner Verkleidung erkennen ihn die anderen Teilnehmenden als einen Fremden. Eine verschleierte Frau nähert sich und rät ihm, zu fliehen. Fridolin weigert sich jedoch und bleibt. Es kommen weitere verschleierte nackte Frauen in den Saal und die Männer beginnen, mit ihnen zu tanzen. Auch Fridolin wird aufgefordert und wieder erscheint die verschleierte Frau und warnt ihn, zu gehen, bevor seine Identität aufgedeckt wird. Es wird jedoch nicht ersichtlich, aus welchem Grund die Identitäten nicht bekannt werden dürfen. Er weigert sich nach wie vor, die Veranstaltung zu verlassen und bekommt das Gefühl, es würde ein Spiel mit ihm getrieben werden. Er sagt, er würde nur dann gehen, wenn die Frau mit ihm käme und beabsichtigt ihren Schleier abzunehmen. Sie weicht zurück und erzählt von einem Vorfall, der kürzlich passiert sei. Darin hätte ein Mann eines der Mädchen entschleiert. Dafür wurde er selbst entlarvt und ausgepeitscht und das Mädchen musste Gift trinken. Ein Mann kommt zu ihnen und fragt Fridolin nach der Parole für den Innenraum. Da der aber nur die für den Eingang kennt, wird er aufgefordert, die Maske abzunehmen. Die Frau, die ihn gewarnt hatte, tritt vor und will sich für Fridolin opfern. Fridolin wird aus der Villa gejagt und erfährt nicht mehr, was mit ihr geschieht. Beim Verlassen des Gebäudes wird er gewarnt, keine Nachforschungen anzustellen. Er wird zu einer Kutsche gebracht und diese fährt ihn zu einem Feld, wo er abgesetzt wird. Fridolin läuft zurück in die Stadt und nimmt sich dort eine Kutsche nach Hause. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Das Kapitel vier war lang und es kamen viele neue Personen dazu – eine Tatsache, die ich eigentlich nicht so mag. In der «Traumnovelle» war es aber noch im Rahmen. Es war nicht ein langes Kapitel, da die Vorherigen aber so kurz waren, kam es einem lang vor. Jedenfalls bin ich nicht viel besser auf Fridolin zu sprechen. ‘Dreh um, Fridolin! Geh nach Hause’ war fast Dauerzustand. Er machte sich oft Gedanken darüber, umzukehren und dachte an Albertine, die mit verschränkten Armen in ihren Träumen weilte. Er war sauer auf sie, das konnte mal sein. Der Grund dafür war aber unverständlich. Er durfte alles und sie nichts? Klingt nicht ganz fair. Fridolin sass jetzt in einem Kaffeehaus und da es bei mir nicht mitten in der Nacht war bekam ich auch Lust auf ein Kaffee. Die Lust verging mir aber schon nur, als ich eine Seite umblätterte. Beim Name Nachtigall und seinem Dialekt war ich noch amüsiert, dann schlug diese Stimmung aber um. Zum Glück sind wir Frauen jetzt nicht mehr so sehr an die Männer gebunden wie früher. Wieder Einer, den es nicht kümmert, wenn er die ganze Nacht weg war. Was die Handlung anging, die wurde zum ersten Mal interessant. Es nahm mich wunder, was dieses geheimnisvolle Etwas war, für das Nachtigall arbeitet. Deshalb konnte ich Fridolin auch verstehen, dass er mehr erfahren wollte. Der Kostümverleih war ein wenig seltsam, er bewirkte aber, dass Fridolin wieder Pluspunkte sammelte. Es war süss, wie er sich um das kleine Mädchen kümmerte, auch wenn es mehr gedanklich war. Als er nach der Kutschfahrt endlich ankam steigerte sich auch bei mir die Nervosität. Es war so geheimnisvoll. Geheimnisvoll ist zwar spannend, man weiss aber nie was einem erwartet. Ich konnte also verstehen, dass er sich «einigermassen ängstlich, in die entfernteste Ecke» (Schnitzler, S. 45) stellte. Jedoch spätestens als seine Warnerin ein zweites Mal vorbeigekommen, wäre ich gerannt, so schnell ich konnte. Es war schon beeindruckend (aber auch dumm) wie standhaft Fridolin blieb, nur weil sie anziehend war. Bei den Gedanken, die er sich dann aber machte, warum er nicht ging, musste ich lachen. Eine Mutprobe? Er machte sich lächerlich und ich bin an einem Punkt angekommen, an dem es mir egal war, was mit ihm passierte, denn er war selber schuld. Die nichtwissende Parole des Eingangs bestätigte dann meine Gefühle. Wenn er denkt, dass ihm so jede Frau verfiel, dann musste er wirklich noch viel lernen. Seine Aktion war dumm, aber anscheinend hat es ihn auch gerettet. Denn wäre er nicht so überzeugt von sich gewesen, dann hätte sich die Frau vielleicht auch nicht für ihn geopfert. Hoffnung keimte wieder in mir auf, als er endlich den Heimweg antrat. Ich hoffte, dass jetzt der Moment gekommen war, in dem er sich nach Hause begab. Als er sich wirklich auf den Weg machte, hatte ich noch zwei Fragen/Gedanken im Kopf. Warum dachte er, dass Albertine «nicht früher wieder die Seine werden, ehe er sie mit all den anderen von heute Nacht, mit der nackten Frau, mit Pierrette, mit Marianne, mit dem Dirnchen aus der engen Gasse hintergangen» (Schnitzler, S. 57) Ernsthaft Fridolin? Der zweite Gedanke war wieder so was wie Hoffnung. Hoffnung, dass das alles nur ein Traum war von ihm. Doch er ging nach Hause und schlief ein, er wachte nicht aus einem Traum auf. Am Ende wird alles gut. Wenn es nicht gut wird, ist es noch nicht das Ende. (Oscar Wilde, zitate.de) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected] Zusammenfassung:
Fridolin kommt früh morgens zu Hause an und verstaut das Kostüm im Schrank. Er geht ins Schlafzimmer und erblickt dort seine schlafende Frau. Plötzlich beginnt Albertine im Schlaf laut zu lachen. Fridolin weckt sie auf und fragt, was sie geträumt habe. Sie erzählt, dass sie beide in ihrem Traum ein Prinz und eine Prinzessin gewesen und über einen See geflogen seien. Dieser Ausflug sei ihre Hochzeitsreise gewesen und sie landeten auf einer Wiese. Dort liebten sie sich und am nächsten Morgen wären ihre Kleider verschwunden gewesen. Fridolin hätte sich aufgemacht, um neue Kleider zu besorgen und während er fort war, gesellte sich der Däne aus dem Urlaub zu Albertine. Er verführte sie und sie schliefen miteinander. Es tauchten weitere Paare neben ihnen auf und liebten sich. Währenddessen wurde Fridolin im Wald verhaftet und zu einer Burg gebracht, wo er im Hof gefesselt wurde. Die Fürstin des Landes wollte ihn begnadigen, wenn er mit ihr schliefe. Fridolin wollte Albertine jedoch treu bleiben und weigerte sich. Er wurde in einen Folterkeller gebracht und als die Fürstin dort erschien, sah sie aus wie das Mädchen aus Dänemark. Es wurde ein Kreuz auf der Wiese errichtet, an dem Fridolin angeschlagen werden sollte. Albertine sah ihn auf das Kreuz zuschreiten und empfand keinerlei Mitgefühl, sondern spottete über seine Treue. Sie begannen wieder zu schweben, aber flogen aneinander vorbei. Fridolin wurde ans Kreuz geschlagen und während Albertine davonflog, wollte sie, dass er zumindest noch ihr Lachen hörte. Fridolin ist über den Traum bestürzt und möchte nicht länger mit Albertine zusammen sein, was er ihr aber nicht sagt. Er empfindet den Traum als einen realen Betrug. Sie beide legen sich schlafen. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Ich mochte das fünfte Kapitel. Es war ein Moment, in dem Fridolin auf Albertine einging und sie ernst nahm. Der Traum löste verschiedene Empfindungen bei mir aus. Zuerst las ich es ohne grosse Gedanken. Denn es war ein Traum und Träume sind nun mal verwirrend. Dann gab es aber einige Parallelen zu Fridolins Erlebnissen in dieser Nacht und ich war auf eine andere Art und Weise verwirrt. Hatte sie seine Begegnungen unbewusst mitverfolgen können? Der Traum ging dann aber doch in eine andere Richtung und es ergab Sinn. Sie träumte vom Gespräch des geschehenen Abends. Wenn Goethe recht hat, der sagte: „Unsere Wünsche sind Vorgefühle der Fähigkeiten, die in uns liegen, Vorboten desjenigen, was wir zu leisten imstande sein werden.“ (careelite.de), dann hat Albertine genau die gleichen Gedanken wie Fridolin. Sie möchte andere Männer kennenlernen. Was ihr nicht zu verübeln war, wenn sie mir siebzehn schon verlobt war. Sie ist also auch nicht gerade die ergebene Hausfrau, aber wenn man bedenkt, dass sie nur träumte, ist es das Gegenteil von Fridolin. Träume kann man nicht steuern und sie tat nichts daraufhin. Fridolin handelte völlig überzeugt von sich und seinen Taten. Auch wenn es für sie ein Albtraum war, gönnte ich es ihr, dass sie das träumen durfte und in diesem Traum glücklich war. Denn mit einem Mann wie Fridolin, war es bestimmt nicht immer leicht. Und vielleicht war es doch ihr Unterbewusstsein, das diesen Traum verursachte. Vielleicht wollte es ihr eine Botschaft senden, dass Fridolin sie hinterging. Die letzten Worte von Fridolin, machten mir dann aber ein bisschen Angst vor dem nächsten Kapitel. «Ein Schwert zwischen uns, dachte er wieder. Und dann: wie Todfeinde liegen wir hier nebeneinander. Aber es war nur ein Wort.» (Schnitzler, S. 67) „Leben wird nicht gemessen an der Zahl von Atemzügen, die wir nehmen; sondern an den Momenten, die uns den Atem nehmen.“(Maya Angelou, geo.de) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected] Zusammenfassung:
Als Fridolin am nächsten Morgen aufwacht, macht er sich auf die Suche nach Nachtigall. Er fährt zum Kaffeehaus und die Kassiererin nennt ihm die Pension, in der Nachtigall untergebracht ist. Dort angekommen, berichtet ihm der Portier, wie Nachtigall früh morgens von einigen vermummten Männern abgeholt worden und nicht zurückgekehrt sei. Anschließend möchte Fridolin zu Gibiser, um ihm das Kostüm wiederzugeben. Er spricht den Kostümverleiher auf dessen Tochter an und rät ihm, einen Arzt aufzusuchen, wenn sie verrückt sei. Gibiser reagiert wütend und bedeutet Fridolin, sich um seine eigenen Angelegenheiten zu kümmern. Fridolin sieht, wie einer der Männer, die er in der vergangenen Nacht mit Gibisers Tochter zusammen gesehen hatte, aus ihrem Zimmer kommt. Er gibt dem Wunsch Gibisers nach Privatsphäre jedoch nach und begibt sich zur Arbeit. In seiner Mittagspause macht er sich auf die Suche nach der Villa aus der letzten Nacht und findet diese auch. Ein Diener kommt heraus und übergibt ihm wortlos einen Brief. In diesem wird er abermals gewarnt, keine Nachforschungen bezüglich der geheimen Organisation anzustellen. Daher fährt er zum Essen zurück nach Hause. Als er ankommt, stellt er verwundert fest, dass er nicht sauer auf Albertine ist. Er erzählt ihr von seinem Tag, doch als ihr Knie seines anfasst, fühlt er sich peinlich berührt. Fridolin beschließt, Rache an ihr für ihren Traum zu üben. Nach der Arbeit fährt er deswegen zu Mariannes Wohnung, um sie zu verführen. Doch es gelingt ihm nicht, weil er keinerlei Gefühle für sie empfindet und verlässt die Wohnung wieder. Anschließend fährt er zu Mizzis Wohnung. Er erfährt von einer Kollegin, dass sie wahrscheinlich aufgrund einer Geschlechtskrankheit ins Krankenhaus eingeliefert wurde. Fridolin bemitleidet sich selbst und macht sich auf den Weg in ein Café. Er liest in der Zeitung, dass sich eine Frau namens Baronin D. in einem Hotelzimmer vergiftet hätte. Er vermutet, es könnte die Frau sein, die ihn bei der Orgie gewarnt hatte. Er fährt ins Krankenhaus, um sie aufzusuchen. Fridolin erfährt, dass sie bereits tot sei und geht in die Pathologie, wo ein Kollege ihm den Zutritt zu ihrer Leiche gewährt. Er kann die Leiche nicht genau identifizieren und verlässt das Krankenhaus wieder. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Nunja was soll ich sagen. Das vorletzte Kapitel war eine Aneinanderreihung von Ereignissen. Es war wieder ein eher längeres Kapitel. Die Haupthandlung spielt vor allem in diesem und im letzten Kapitel, deshalb ist es auch verständlich. Das fünfte Kapitel bereitet alles vor, was dann im sechsten Kapitel aufgelöst wurde. Es beginnt mit einem normalen Arbeitstag, der von Fridolin vollgepackt wurde mit Missionen, um die Frauen zu finden. Ich fragte mich die ganze Zeit, wie zum Teufel das möglich war. Er ist Arzt und Ärzte haben bekanntlich viel zu tun. Dazu kommt, dass der Chefarzt verreist ist und er seine Aufgaben ihnen überliess. Das waren bestimmt nicht wenige. Wie konnte er sich diese Zeit nehmen, ins Kaffee zu gehen, ins Hotel zu gehen, in die Maskenverleihung, ins Krankenhaus, zum mysteriösen Haus, nach Hause zum Mittagessen (Mittag?! Er hat all diese Sachen am Morgen erledigt?), erledigte Sprechstunden, wieder ins Krankenhaus, Krankenbesuche, Besuch bei Marianne, Besuch bei Mizzi, Café Besuch zum Essen, Besuche beim Hotel der Baronin Dubieski, bei der Aufnahmekanzlei und in der Totenkammer. Ich wünschte ich könnte so viele Sachen an einem Tag erledigen. Mindestens eine Woche hätte das bei mir in Anspruch genommen. Neben diesem Gedankengang hatte ich noch viele andere Sachen im Kopf. In diesem Kapitel kam ebenfalls wieder zur Geltung, das Fridolin seine Frau hintergeht. Sätze wie: «Er hatte eigentlich noch fragen wollen, was Albertine im Laufe dieses Vormittags vorhabe, aber was ging ihn das an? In der Tiefe seiner Seele war er doch fertig mit ihr, wie immer das äussere Leben weitergehen sollte.» (Schnitzler, S. 71) oder «Ja, verraten, betrügen, lügen, Komödie, da und dort, vor Marianne, vor Albertine, vor diesem guten Doktor Roediger, ja vor der ganzen Welt – eine Art von Doppelleben führen, zugleich der tüchtige, verlässliche, zukunftsreiche Arzt, der brave Gatte und Familienvater sein – und zugleich ein Wüstling, ein Verführer, ein Zyniker, der mit den Menschen, mit Männern und Frauen spielte, wie ihm just die Laune ankam – das erschien ihm in diesem Augenblick als etwas ganz Köstliches; – und das Köstlichste dran war, dass er später einmal, wenn Albertine sich schon längst in der Sicherheit eines ruhigen Ehe- und Familienlebens geborgen wähnte, ihr kühl lächelnd alle seine Sünden eingestehen wollte, um so Vergeltung zu üben für das, was sie ihm in einem Träume Bitteres und Schmachvolles angetan hatte.» (Schnitzler, S.77-78) … Lasst diese Worte kurz auf euch wirken. Warum denkt man sowas? Diese Passage war für mich die prägendste in diesem Kapitel, ja bis jetzt im ganzen Buch. Die Figur des Fridolins nervt mich langsam wirklich. Den ganzen Tag versuchte er von Frau zu Frau zu gelangen. (genervtes Aufseufzen) Als herauskam, dass die Nonne vom Abend davor gestorben ist, verspürte ich eine gewisse Traurigkeit und unterbewusst gab ich Fridolin die Schuld für ihren Tod. Denn sie hatte ihn zwei Mal gewarnt und er hat einfach nicht darauf gehört. Durch sie ist er freigekommen. Durch ihn ist sie gestorben. Die Begegnung mit Doktor Adler war für mich eine kleinere Auflockerung. Der alte Studienkolleg war mir sympathisch und nahm der Situation ein wenig den Ernst. Wäre er nicht gewesen hätte sich Fridolin vielleicht zu fest von seinen Emotionen leiten lassen bei der Totenbesichtigung. Ich war fast ein bisschen angewidert von ihm, als er seine Finger «wie zu einem Liebesspiel in die der Toten» schlang. Dank Doktor Adler wurde die Situation aber nicht unangenehmer. Für Fridolin war die Sache dann abgeschlossen, was mich schon ein wenig erstaunte. So hartnäckig er versucht hatte, sie zu finden, so schnell wurde sie für ihn wieder bedeutungslos. "Von seinen Eltern lernt man lieben, lachen, und laufen. Doch erst wenn man mit Büchern in Berührung kommt, entdeckt man, dass man Flügel hat." (Helen Hayes, geo.de) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected] Zusammenfassung:
Wieder einmal kehrt Fridolin nachts heim und sieht Albertine schlafen. Er hat beschlossen, ihr alle Vorkommnisse der letzten zwei Tage zu berichten. Auf seinem Kopfkissen entdeckt er die Maske, die er während der geheimen Veranstaltung getragen hatte. Wahrscheinlich hatte er diese vergessen zurückzubringen und Albertine hatte sie entdeckt. Fridolin interpretiert ihre Geste als eine Aufforderung, zu reden und dass sie ihm verzeihe. Er weint und weckt Albertine damit auf. Fridolin beichtet ihr alle Ereignisse. Sie meint lediglich, sie sei froh, dass ihnen nichts zugestoßen sei. Die Erzählung endet damit, dass Fridolin erkennt, dass Träume auch Einfluss auf das reale Leben haben können und Albertine antwortet: Nun sind wir voll erwacht [...] für lange Damit erkennt sie an, dass die beiden vorerst ihre Probleme verstanden haben, in Zukunft aber nach wie vorSchwierigkeiten auf sie warten können. (studysmarter.de) Leseeindrücke: Im Siebten und somit letzten Kapitel, schloss sich der Kreis. Fridolin erzählte Albertine Alles und dafür war ich dankbar. Wie er neben dem Bett zusammensinkt, ist bemitleidenswert und auch ich habe das gespürt. In den darauffolgenden Sätzen spürte ich richtig, wie ihr Zusammenhalt wuchs und dass Albertine ihm wirklich verziehen hat und nicht nur so tat. Ich fand es beeindruckend von ihr, dass sie dies so widerstandlos tat, aber fragte mich auch, ob dies der Fall gewesen wäre, wenn ihr Fridolin nichts erzählt hätte. Denn die Maske deutete tatsächlich auf, wie Fridolin ebenfalls ausdrückte «zugleich eine milde Warnung und die Bereitwilligkeit des Verzeihens» (Schnitzler, S. 96). Albertine beeindruckte mich mit welcher Grösse sie mit der Situation umging und ihre letzte Bemerkung brannte sich in mein Gehirn. «Niemals in die Zukunft fragen.» (Schnitzler, S.97) Ende Somit mit ich wieder am Ende einer tollen Leseerfahrung. Obwohl ich mich während dem Lesen oft genervt habe, war das Buch lehrreich. Mir wurde wieder einmal bewusst, wie gut wir es haben und dass wir das schätzen müssen. Menschen machen Fehler und Menschen verzeihen. Das erst macht die Liebe aus und die Liebe macht uns aus. Die Lektüre dieses Buches hat mir diese Aspekte wieder nähergebracht. Also verzeiht einander, macht Fehler und steht für euch ein. Denn das ist ein Grosser Teil, der das Leben wunderbar macht. Lest das Buch, geht raus in die Welt und geniesst das Leben. „Ich möchte noch heute den Totenschädel des Mannes streicheln, der die Ferien erfunden hat.“ (Jean Paul, zitate.net) Peace out Eure Sarah Ihr habt andere Gedanken/Meinungen/Empfindungen? Meldet es unter [email protected] Das wars! Es war toll, euch dabeizuhaben und bis bald. |
Lass uns Lesen!Nimm dein Buch, eine Tasse Kaffee und tauche ein, in die wundervolle Welt der Bücher. Sarah Kropf
Professionelle Bücherbloggerin Ein nächstes Leseabenteur startet! Ich nehme euch auf meiner Lektüre zur Traumnovelle von Arthur Schnitzler mit und teile mit euch meine Eindrücke/Anregungen/
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